Der Immobilienmarkt in Deutschland

Sämtliche jährlichen Transaktionen an Wohnbauland, Bauland für gewerbliche Objekte oder für Wohn- und Nichtwohngebäude sowie sonstige unbebaute Grundstücke sind unter dem Immobilienmarkt zusammengefasst. In Deutschland hat sich dieser Markt zum zweitgrößten Zweig der Wirtschaft entwickelt. Alle Unternehmen, die sich auf die Planung, den Bau, die Finanzierung oder jedoch die Bewirtschaftung von Immobilen spezialisiert haben, werden zur Immobilienwirtschaft gezählt. Die Grundlage deren Arbeit stellen Informationen über die zukünftige Entwicklung des entsprechenden Sektors sowie weitere Auswirkungen von Rahmenbedingungen dar.

Die allgemeine Transparenz auf dem Immobilienmarkt wird von den Bundesländern gewährleistet; diese Aufgabe haben sie seit der Einführung des Bundesbaugesetzes im Jahre 1960. Die Sicherung der Transparenz erfolgt durch die Errichtung von Gutachterausschüssen sowie durch das Führen von Sammlungen über die jeweiligen Kaufpreise. Aus diesem Grund erhalten die jeweiligen Stellen dieser Ausschüsse Kopien sämtlicher Kaufverträge von jeglicher Art von Gebäuden. Ausgehend von diesen Abschriften werden die Sammlungen – es handelt sich hierbei um Datenbanken – mit allen wichtigen Informationen erstellt. Diese Daten werden von den Gutachterausschüssen veröffentlicht, beispielsweise über Bodenrichtwerte oder über Berichte über die Grundstücksmärkte. Durch die Analyse der dort gespeicherten Daten erhält die Immobilienwirtschaft die für sie wichtigen Informationen.

Da die Führung solcher Datenbanken beziehungsweise die damit verbundene Einrichtung von Gutachterausschüssen in den Zuständigkeitsbereich der Länder fällt, war es lange Zeit schwierig, Aussagen über den bundesweiten Immobilienmarkt zu treffen. Diese Einschränkung fällt seit 2009 weg, denn seit diesem Jahr ist es für die Bundesländer – sofern es sich nicht um Stadtstaaten handelt – Pflicht, eine zentrale Geschäftsstelle für die Gutachterausschüsse zu führen. Des Weiteren existiert seit 2007 in Hannover ein sogenannter "Arbeitskreis der Gutachterausschüsse und Oberen Gutachterausschüsse", welcher die Daten der jeweiligen Länder zusammenführen und somit Aussagen über den Markt in ganz Deutschland treffen will. Veröffentlicht werden die Arbeiten in einem Bericht, welcher zum ersten Mal im Jahr 2010 erschien; es ist vorgesehen, ihn in regelmäßigen Abständen von zwei Jahren weiter herauszubringen.

Die Immobilienwirtschaft – der Umsatz betrug 2009 rund 400 Milliarden Euro – hat allen Anzeichen nach wohl eine rosige Zukunft vor sich. Anfang 2011 beispielsweise kam es zu einem beispielslosen Anstieg bei der Nachfrage nach Gebäuden; unabhängig davon, ob es sich um ein Mietshaus oder jedoch um eine Luxusvilla handelte. Der regelrechte Boom in diesem Sektor konzentriert sich dabei nicht auf spezielle Bundesländer, sondern ist in der ganzen Bundesrepublik Deutschland gleichermaßen stark ausgeprägt. Zum Spitzenreiter im Bereich der Eigentumswohnungen und Stadthäuser unter den deutschen Metropolen konnte sich dabei die bayrische Landeshauptstadt München etablieren. Hier sind hohe Einkommen und dementsprechend viel Vermögen für die Immobilienwirtschaft aufgrund der starken Wirtschaftsstruktur mit einigen Dax-Unternehmen garantiert.

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