Was ist denn überhaupt unter einem Forwarddarlehen zu verstehen? Das Forwarddarlehen ist meist auch ein Annuitätendarlehen. Der Unterschied besteht darin, dass es nicht gleich nach dem Abschluss des Forwarddarlehensvertrages, sondern erst einige Monate später vom Darlehensgeber zur Verfügung gestellt wird. Sorgen Sie jedoch dafür, dass bis zur Auszahlung auch keine Bereitstellungszinsen verlangt werden.
Forwarddarlehen – warum sollte man es überhaupt abschließen?
Der häufigste Grund wird sein, sich mit einem Forwarddarlehen aktuell günstige Marktzinsen für eine anstehende Anschlussfinanzierung zu sichern. Ein zweiter Grund ist, mehrere kleine Darlehen, die meist von den Kreditinstituten teurer verzinst werden, zusammenzuführen. Während der Zinsbindungszeit muss ihr derzeitiger Gläubiger einer Umschuldung aus finanziellen Gründen nicht zustimmen. Beide Vertragsparteien sind an die Zinsbindungsvereinbarung gebunden. Wenn die Zinsbindung der laufenden Kredite allerdings in den nächsten Jahren ausläuft (bei manchen Instituten kann ohne Bereitstellungszinsen bis zu 60 Monate, also 5 Jahre im Voraus abgeschlossen werden), kann man an ein Forwarddarlehen denken.
Das Forwarddarlehen wird nicht sofort bereitgestellt, sondern erst zu einem vertraglich vereinbarten Ablösezeitpunkt. Wenn man die Beendigung der Zinsbindung abwartet, ist dies finanziell meist die günstigste Lösung. Will man das alte Darlehen nämlich vor der Bindungszeit ablösen verlangt die Bank meist hohe Ablösesummen. Auch wenn bereits nach sechs Monaten Bereitstellungszinsen vom neuen Kreditgeber verlangt werden, mindert dies den Zinsvorteil durch das Forwarddarlehen.
Die Nachteile eines Forwarddarlehen
- Durch die Laufzeit des Forwarddarlehens wird die gesamte Kreditlaufzeit faktisch verkürzt. Die Wartezeit der Bereitstellung zählt schließlich schon als Darlehensaufzeit.
- Sinkt das Zinsniveau bis zum Umschuldungstermin hat der Darlehensnehmer beim Forwarddarlehen ein schlechtes Geschäft gemacht. Abnehmen muss man das Forwarddarlehen nämlich in jedem Fall, Vertrag ist Vertrag.
Folgekosten entstehen allein durch die Umschuldung
Wenn das vorherige Darlehen von einem anderen Geldinstitut abgelöst wird, entstehen auf jeden Fall Notar- und Grundbuchkosten. Das Darlehen muss im Grundbuch auf eine neue Bank umgeschrieben werden. Sie könnten auch die alte Bank fragen, ob sie eine Abtretung der Grundschulden an die neue Bank bewerkstelligt. Bei der Abtretung sind die Kosten deutlich geringer und berechnen sich aus der Höhe der Grundschulden. Einige Banken übernehmen im Konkurrenzdruck auch die Kosten der Umschuldung dies ist Verhandlungssache.
Wem kann das Forwarddarlehen empfohlen werden?
Ein Forwarddarlehen sollte in jedem Fall abgeschlossen werden, wenn das Zinsniveau sehr niedrig ist und man sich diesen Zinsvorteil sichern will. Die Zusammenführung von vielen kleinen Krediten kann zudem ein guter Grund sein.